Lebendige Beziehung

Gemeinsam Heilen, Gemeinsam Wachsen

Tragfähige, erfüllte Beziehungen zu den Menschen in unserem nahen Umfeld sind eine wichtige Voraussetzung für Lebensfreude, Gesundheit und Kreativität.

Wenn es uns gelingt, aufrichtig miteinander zu sprechen, emotionale Nähe zu leben und uns gleichzeitig gesund abzugrenzen, schaffen wir die Grundlage für eine Verbundenheit, in der sich die Beziehungspartner zu Hause fühlen und sich gleichzeitig frei entwickeln können. Die Liebe wächst, die Beziehung vertieft sich.

Leider kommt es oft anders als gewünscht: Trotz all unserer Bemühungen und guten Absichten landen wir nicht selten in den immer wieder gleichen Streitigkeiten, die sich scheinbar im Kreis drehen. Es kommt zu vorprogrammierten Auseinandersetzungen, die erfolglos verlaufen. Dabei gelingt es nicht, den Kern des Problems freizulegen. Gegenseitige Verletzungen häufen sich und unterhöhlen nach und nach das Fundament der Beziehung.

Warum ist das so?

Viele Menschen haben in ihrer kindlichen Entwicklungszeit mit den Personen in ihrer Ursprungsfamilie Beziehungserfahrungen gemacht, die alles andere als verlässlich und nährend waren. Statt ehrlicher Zuwendung und Unterstützung haben wir Dinge erfahren, wie z.B. verbale oder körperliche Gewalt, emotionale Vernachlässigung, Vertrauensbrüche, Missbrauch etc. Aus solchen Erfahrungen sind unsere Überzeugungen darüber entstanden, wie Beziehungen funktionieren und was Liebe bedeutet. Wir haben ganz bestimmte Verhaltensmuster entwickelt, wie wir in Konflikten am besten überleben können und uns vor Verletzungen schützen können. Und wir haben gelernt, wie wir uns verhalten müssen, damit wir Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen.

Gerade in Liebesbeziehungen und Partnerschaften werden auf Grund der emotionalen Nähe alte Verletzungen und damit auch unsere kindlichen Schutzmechanismen und Beziehungsstrategien wieder aktiviert. Diese treffen nun aufeinander und verstärken sich dadurch häufig noch gegenseitig: beide Beziehungspartner sehen jeweils im Verhalten des anderen die Ursache für den eigenen Schmerz.

Diese Annahme trifft jedoch nicht zu: Wir tragen den emotionalen Schmerz bereits in uns, er stammt aus unserer Kindheit. Heute, als Erwachsene können uns andere Menschen eigentlich keinen neuen emotionalen Schmerz zufügen. Sie können lediglich alte Wunden aufreißen, die wir noch nicht verarbeitet haben. Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass wir verletzendes Verhalten anderer tolerieren müssten. Es geht viel mehr darum zu erkennen, dass das Verhalten anderer Menschen oft nicht so gemeint ist, wie es bei uns ankommt. Wir projizieren lediglich vergangene Erfahrungen auf die gegenwärtige Situation.

Was können wir tun?

Am wichtigsten ist es, sich folgendes bewusst zu machen: Es ist nicht der Job unserer Partnerin oder unseres Partners dafür zu sorgen, dass wir unseren kindlichen Schmerz nicht mehr spüren müssen. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Konflikte in Liebesbeziehungen und Partnerschaften - oder auch jeder anderen Form von zwischenmenschlicher Beziehung - sind eine Chance, uns unserer kindlichen Verletzungen und den daraus entwickelten Verhaltensmustern bewusst zu werden und diese zu heilen. Wenn wir den Mut finden wirklich hinzuschauen und hinzufühlen, gelingt es uns nach und nach schädliche Beziehungsstrategien abzulegen und neue, gesündere Verhaltensweisen zu entwickeln, die förderlich sind für echte Nähe und ein partnerschaftliches Miteinander.

In meinem Artikel Beziehung auf Augenhöhe finden Sie Anregungen, wie wir uns auf den Weg machen können, unsere Beziehungen zu heilen. Gerne unterstütze ich Sie auch auf Ihrem Heilungsweg: Psychotherapie und Coaching

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